Grenzbereiche der Malerei im dreidimensionalen Bildraum
Ein künstlerisches Forschungsprojekt
Gegenstand des Projekts sind situationsbezogene künstlerische Arbeiten, die in einem offenen Prozess in eigener Zeit stattfinden und an die visuelle Präsenz von Farbe gebunden sind. Von Interesse ist, wie Farbe die Ordnung der Arbeiten bildet und die Wahrnehmung der Rezipienten strukturiert. Fokussiert wird das Potenzial der Farbe, für Momente visuelle Verdichtungen und Signifikanzen zu schaffen. Durch den spezifischen Einsatz von Farbe wird das Fliessen von Zeit bildlich-visuell wahrnehmbar und Raum als etwas begreifbar, das nicht mit einem Blick zu erfassen ist.
Die Beschreibung der Relation von Farbsetzung und offener Werkstruktur hinsichtlich einer Verknüpfung ästhetischer Qualitäten mit raumstrategischen Anliegen ist eine methodische Herausforderung, da die Beispiele über die Farbe in Relation zu einer Tradition der Malerei gestellt werden können, gleichzeitig aber all das, was in einem zweidimensionalen Tafelbild außerhalb der Bildgrenzen verortet wird, potentiell bedeutsam machen. Welche Rolle spielt die Farbe in der Wahrnehmbarkeit von Grenzbereichen? Hat Farbe ein bestimmtes Potenzial, Temporalität zu notieren?
Ausgewählte Beispiele mit den beschriebenen Merkmalen werden als Malerei befragt. Hierfür wird in künstlerischem Forschungsinteresse ein methodischer Rahmen geschaffen, der die stattfindende Entgrenzung des Ikonischen zu fassen vermag. Die Befragung als Malerei zielt nicht auf eine Bindung an eine konventionelle Malereipraxis, sondern bezieht sich auf das raumbildende Potenzial der Farbe. Ziel des Projekts sind der Entwurf eines Möglichkeitsraums der Malerei und die Entwicklung eines dynamischen Bildbegriffs.